Tintenzeug

Das sogenannte „Tintenzeug“ wurde 1923 von Wolfang von Wersin entworfen.

Es passt sich in seiner Schlichtheit und Beschränkung auf nur wenige Schmuckelemente den Vorstellungen von einer sachlichen Formgebung an. Aus diesem Grund wurde es für die Werkbund-Ausstellung „Die Form ohne Ornament“ von 1924 ausgewählt und gehört zu den Objekten aus dem kunstgewerblichen Kontext. Hergestellt wurden die Tintenbehälter aus gegossenem und poliertem Messing in der Metallwarenfabrik Erhard und Söhne in Schwäbisch Gmünd.

Wolfgang von Wersin studierte u.a. von 1902 bis 1905 Malerei bei dem Jugendstilkünstler Hermann Obrist an dem Lehr- und Versuchs-Atelier für angewandte und freie Kunst in München.

Wersin verhielt sich dem Bauhaus gegenüber eher distanziert, obwohl er sich gestalterisch für „Ewige Formen“, so der Titel einer 1930 von ihm realisierten Ausstellung in der Münchner Neuen Sammlung, interessierte. Die von ihm entworfenen  Gegenstände wirken zurückhaltend und elegant. Der Werkbund-Leitspruch „Modern, aber nicht modisch“ trifft auch auf die Arbeiten Wersins zu, welche die historische Entwicklung vom Kunstgewerbe des Jugendstils zum sachlichen Industriedesign widerspiegeln.

Wersin war als Kurator und Künstler tätig und beteiligte sich 1946 an der Gründung des Oberösterreichischen Werkbundes, dessen Präsident er bis zu seinem Tode war.

Grüne Plastik-Gießkanne mit schwarzer Aufsteckvorrichtung
matt glänzende braun-schwarze Espressotasse mit Unterteller in einem glatten, leicht gerundetem Design